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An Regierung & Wissenschaft: Positives Framing bei Impf-Fakten

Impfbefürworter können als Verbündete wichtigen Beitrag leisten

 

 

 

 

Impf-BefürworterInnen (das sind 52% in der EU laut Barometer 2019, 54% in D. 32% in Ö) können als MultiplikatorInnen oder Verbündete einen wichtigen Beitrag zur Impf-Freudigkeit der Bevölkerung leisten. Sie sind nämlich – wie eine aktuelle französische Studie ergab – fast durchgängig willig und fähig, SkeptikerInnen (das sind 33% in der EU laut Barometer 2019, 33% in D, 42% in Ö) von der Sinnhaftigkeit einer Impfung zu überzeugen. Unter einer Bedingung: diese Impf-Fakten müssen einen positiven Aufhänger haben (zB „90% der medizinischen WissenschaftlerInnen halten Impfstoffe für sicher“). Genau dieselben Fakten negativ „aufgehängt“ (zB ”10% der medizinischen WissenschaftlerInnen halten Impfstoffe nicht für sicher”), motivieren hingegen überhaupt nicht. Diese Erkenntnisse sind besonders interessant, war man doch bisher der Meinung, negative Infos würden eher weitergegeben werden als positive. Mitnichten, zumindest wenn es um Impfungen geht. Die Autoren der Studie empfehlen daher Regierungen und/oder WissenschaftlerInnen, ganz besonders auf positives Framing gegenüber der Zielgruppe Impf-BefürworterInnen in ihrer Kommunikation zu setzen.

Altay/Mercier, Framing Messages for Vaccination Supporters, in: Journal of Experimental Psychology: Applied, 26(4), 567-587, 2020.

 

 

Aus der Praxis:

Zwei Aspekte aus dieser Studie möchte ich auch aus meiner Erfahrung bei anderen kommunikativen Herausforderungen bestätigen:

  1. Dort, wo Mehrheiten gebraucht werden, ist es effizienter, BefürworterInnen als Verbündete beim Überzeugen der Unsicheren gewinnen, als zu versuchen GegnerInnen umzustimmen.
  2. Positives Framing wirkt auch immer dann großartig, wenn jemand neue Wege gehen soll. Das heißt: a) Eindeutige, hohe Prozentzahlen bei den Fakten immer in den Vordergrund stellen, b) Als erstes herausarbeiten, wo die Vorteile liegen und allfällige Nachteile erst anschließend erwähnen c) deutlich sagen, was Sie konkret wollen bzw. was präzise zu tun ist. Sogenannte Negativ-Vorgaben – zu sagen, wie es nicht sein soll – hilft nicht.

 

 

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