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Team-Mitsprache: Der Zeitpunkt entscheidet

Je mehr Change nötig, desto eher werden Belegschaft-Inputs zu Matchwinnern

 

 

 

 

Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise, Inflation, Klimakrise: nahezu alle Organisationen sehen sich immer mehr Bedrohungen von außen ausgesetzt. Umso wichtiger in diesem Kontext daher zwei aktuelle zusammenhängende US-Studien, die den schon bisher bekannten Change-Erfolgsfaktor „Team-Mitsprache“ in neuer Detailliertheit untersucht haben. Fazit: Das richtige Timing entscheidet über dessen Wirksamkeit.
Demnach helfen kritische Inputs von MitarbeiterInnen (prohibitive voice) entscheidend in den Anfängen jeder Krise, wenn Fehleinschätzungen oder Pannen in den Abläufen verhindert werden müssen. Umgekehrt sind fördernde Beiträge aus der Belegschaft wie innovative Ideen (promotive voice) besonders in der Phase der Neuorientierung erfolgsunterstützend.
Und: je mehr Change nötig ist, desto eher macht eine bestehende Mitsprache-Kultur den Unterschied, ob die Organisation durchkommt oder nicht. Geht es nach den amerikanischen Forschern, sollten Leadership in der Führungsetage oder die personelle Zusammensetzung des Teams also nicht mehr allein als ausschlaggebend für Krisen-Resilienz angenommen werden.
Li/Tangirala, “How employees´ voice helps remain resilient in the face of exogenous change”, in: Journal of Applied Psychology, 07/2022, pg. 668 – 692.

Aus der Praxis:
Ich möchte ergänzen und differenzieren: 1. In der akuten Bedrohung müssen Führungskräfte wiederholt zu kritischen Äußerungen einladen – in jedem Meeting. Das kommt nicht von selbst. 2. Für das Generieren von zukunftsorientierten Team-Beiträgen braucht es eigene Plattformen – Klausuren oder Workshops. Jour Fixe sind dafür das falsche Format. 3. Eine bereits vorhandene „Mitsprache-Kultur“ erleichtert das Bewältigen von Herausforderungen wesentlich. 4. „Mitsprache-Kultur“ heißt nicht Basisdemokratie, was bekanntlich gerade in der Krise fatal wäre. Vielmehr sind Vorgesetzte nicht zuletzt vor dem Hintergrund der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse aufgerufen, MitarbeiterInnen gezielt eine Stimme zu geben – zum richtigen Zeitpunkt und mithilfe der richtigen Richtung der Beiträge.

 

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