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Wer früh lobt, muß weniger investieren

Prompte Belohnung erhöht intrinsische Motivation

 

 

 

Wer schnell gibt, gibt doppelt – dieses alte Sprichwort ist nunmehr akademisch bestätigt worden: Sie erhöhen intrinsische Motivation signifikant, wenn Sie die Tätigkeit einer Person prompt belohnen und damit nicht zuwarten.

Und ganz wichtig: wer sofort belohnt, ist nicht nur motivierend, sondern spart sogar Aufwand! Denn selbst größeres Lob oder aufwändigere Prämien, werden sie verspätet (z.B. beim nächsten Mitarbeitergespräch in drei Monaten oder gar erst bei der Weihnachtsfeier) verteilt, tragen nicht notwendigerweise dazu bei, dass Menschen ihre Ziele mit positiverer Einstellung oder mehr Freude verfolgen.

Frühzeitig Anerkennung zu zeigen, lohnt sich also ganz besonders.

Das wurde bei einer aufwändigen Studie mit 5 Detailuntersuchungen und 2 ergänzenden Umfragen an der Cornell University und der University of Chicago festgestellt.

Die beiden Forscherinnen begründen ihre Erkenntnisse damit, dass die prompte Belohnung einen direkten und unmissverständlichen Zusammenhang zwischen der jeweiligen Tätigkeit und dem anzupeilenden Ziel herstellt. Zeitversetzter Belohnung fehlt im Gegensatz dazu der unmittelbare Bezug.

It´s about Time: Earlier Rewards increase intrinsic motivation, Woolley/Fishbach, in: Journal of Personality and Social Psychology, 2018, 114(6), 877 – 890.

 

 

Aus der Praxis:

Wieviele Prämien, Incentives und aufwändige MitarbeiterInnen-Veranstaltungen könnten sich Unternehmen schenken, würden ihre Führungskräfte nur rasch und nicht erst irgendwann MitarbeiterInnen belohnen – sei es mit Anerkennung oder zumindest mit Aufmerksamkeit, mit Feedback!

In unzähligen Coaching-Sitzungen und einschlägigen Workshops berichten auch leitende MitarbeiterInnen immer dasselbe: dass ihre Vorgesetzten gar nicht oder viel zu spät registrieren, wie sie ihre Arbeit leisten und dass sie mehr oder weniger darunter leiden, wie wenig konkrete Resonanz das, was sie tun, oft bei den für sie Verantwortlichen erzeugt.

Meistens ist Führungskräften dieser selbsterzeugte Missstand auch bewusst. Allein: Terminflut, Stress, eigene Ängste oder Hemmungen, MitarbeiterInnen auf der nicht-fachlichen Ebene anzusprechen, verhindern oft diese mit Abstand billigste Form der Motivation. Besonders häufig orte ich diesbezüglich Defizite bei Führungskräften aus Politik und Kunst: dort, wo das Agieren in der Öffentlichkeit oder im Scheinwerferlicht den Alltag dominiert, bleiben Motivation, promptes Feedback und interne Kommunikation häufig auf der Strecke.

Motivieren läßt sich trefflich trainieren. So schwer ist das nicht. Es liegt meiner Meinung nach vielmehr an mangelnder Disziplin der Führungskräfte gegenüber den eigenen MitarbeiterInnen.

 

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