Wo wir in der Arbeit Energie verlieren
Oder: wie Sie Ihre Zeit im Büro noch effizienter planen können
Eine aktuelle chinesisch-US-amerikanische Studie bringt neue Insights:
- Auf das Verhältnis Meetings zu Einzelarbeit kommt es an. Es ist nicht die Anzahl der Meetings als solche, die uns Tag für Tag Energie raubt, sondern das Verhältnis zwischen Meetings und Einzelarbeit. Denn je mehr wir in Meetings sitzen, desto weniger können wir zwischendurch neue Kraft tanken, die wir gerade als Büromenschen dort, wo wir allein Probleme lösen, brauchen.
- Über den Stress-Pegel läßt sich eine gute Balance schaffen. Je stressiger ein Meeting an einem bestimmten Tag, desto müheloser und unaufgeregter sollten die einzeln zu bewältigenden Tätigkeiten sein. Und umgekehrt.
Die ForscherInnen empfehlen allen Führungskräften daher dringend, besser vorauszuschauen und unter allen Umständen fordernde Meetings UND fordernde Einzelaufgaben an einem Tag zu verhindern.
Zhang/Spreitzer/Qiu, “Meetings and Individual Work During the Workday: Examining Their Interdependent Impact on Knowledge Workers’ Energy “, in: Journal of Applied Psychology, 2023, vol. 108, nr. 10, pg. 1640-1661.
Aus der Praxis:
Diese Studie bestätigt, was wir doch schon lange wissen: wer von Meeting zu Meeting hetzt, hat kaum Zeit, die dort getroffenen Vereinbarungen abzuarbeiten, weiterzugeben oder gar zu den Betroffenen sinnbildend zu kommunizieren. Und doch pferchen sich noch immer ManagerInnen aller Branchen ihre Kalender mit Meetings zu, auf dass ihre latente geistige wie auch irgendwann mal körperliche Müdigkeit immer offenkundiger wird.
Klug? Nein. Verhinderbar? Ja. Natürlich lassen sich in Spitzenpositionen und/oder in Krisenzeiten extrem intensive Zeiten im Büro nicht verhindern. Aber Ausgelaugtsein als Dauerzustand, wie es so viele Führungskräfte sich selbst und ihrer Umgebung zumuten, schadet allen: der Sache, den handelnden Personen, der Organisation.