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Weibliche Kreativität ist brauchbarer

Männer kommen übers Risiko, Frauen über die Empathie zu neuen Ideen

 

 

 

 

Gemischte Teams sind aus vielerlei Gründen eine gute Idee. Eine aktuelle amerikanisch-chinesische Metaanalyse zeigt, dass das für Kreativitätsprozesse aber ganz besonders zutrifft. Denn 1. Ergänzen einander Männer und Frauen perfekt: Männer entwickeln Kreativität, weil sie tendenziell mehr Risiko nehmen, Frauen tun das, weil sie sich besser in die jeweils Betroffenen hineinversetzen können, also empathischer sind. 2. Daher ist weibliche Kreativität in der Praxis meist brauchbarer, weil sie vor allem die Nützlichkeit und nicht die pure Lust am Neuen im Visier haben. 3. “Brauchbarkeit” oder “Nützlichkeit” sollten nach Meinung der ForscherInnen viel öfter zum Kriterium für die Auslese von Kreativ-Inputs herangezogen werden. Damit würden auch automatisch häufiger Frauen zu Brainstormings eingeladen werden.

Kim/Vaulont/Zhang/Byron, “ Looking Inside the Black Box of Gender Differences in Creativity: A Dual-Process Model and Meta-Analysis”, in: Journal of Applied Psychology, 2024, 109(12), 1861-1900.

Aus der Praxis:

In herausfordernden Zeiten wie diesen sind oft die lustigsten innovativen Ideen nicht gerade das, was zeitnah machbar und hilfreich ist. Insofern könnte basierend auf den Erkenntnissen der neuen Studie die Stunde der Frauen in den wichtigen Kreativitätsprozessen, die gegenwärtig auf der Suche nach Lösungen in Organisationen stattfinden, geschlagen haben. Und das ist gut so.

Unabhängig davon möchte ich aus der Erfahrung vieler Kreativitätsworkshops, die ich aufsetzen und moderieren darf, eine Lanze für konkrete Kriterien, innerhalb derer sich Kreativität abspielen soll, brechen: wer schon vorab definiert, dass nur jene Ideen weiterkommen, die zB international applizierbar, finanzierbar, machbar oder eben nützlich sind, bekommt noch immer eine ungeahnte Fülle an Inputs, fokussiert aber von vornherein und erhöht damit die Ausbeute. Wer gut gemeint, alles offen läßt, enttäuscht zwangsläufig einen Großteil der Kreativen. Denn es ist von vornherein klar, was sicher weiter verwendbar ist und sicher nicht.

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