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Loslassen, aber wann?

Neue Studie: Wir verharren zu lang bei schwachen Strategien

 

 

 

 

Strategien, die immer zu guten Resultaten führen, behalten wir bei und solche, die danebengehen, tauschen wir aus. Aber was tun, wenn – wie so oft – eine Strategie zur Erreichung des Ziels x nur durchschnittlich ist, also recht gut, aber manchmal auch mit einigen Nachteilen verbunden?

Da bleiben wir im Schnitt aber zu lang dabei. Wir wechseln – wenn überhaupt – erst sehr spät zu einer anderen Option und verpassen dadurch entscheidende Chancen.

Sagt jedenfalls eine neue Princeton-Studie, die untersucht hat, wie lange es sich lohnt, noch einen und noch einen und noch einen Versuch mit derselben Strategie zu wagen.

Fazit: Je mehr Alternativen es gibt, desto rascher sollten wir eine mediokre Strategie verlassen. Und bevor wir uns festlegen: gleich zu Beginn eines Projekts mehrere Strategien ausprobieren.

Sukhov/Dubey/Duke/Griffiths, “When To Keep Trying and When to Let Go: Benchmarking Optimal Quitting”, in: Journal of Experimental Psychology: General, Vol 154(9), Sep 2025, 2599-2618

Aus der Praxis:

Warum fällt das Loslassen von nur mittelguten Wegen so schwer? Diese Frage beschäftigt mich schon lange. Die US-ForscherInnen erwähnen drei Theorien: 1. weil wir so optimistisch sind und bis zum Schluß glauben, es würde sich alles noch zum Guten wenden, 2. weil wir die bisher eingesetzten Mittel nicht abschreiben wollen bzw. 3. weil wir uns über die möglichen (besseren) Alternativen nicht im klaren sind.

Ich möchte noch zwei dazufügen: 4. weil wir uns an die Mängel des gegenwärtigen Wegs gewöhnt haben, während eine neue Variante theoretisch ja auch noch schlechter werden könnte und 5. weil – vor allem für Führungskräfte oder SpitzenfunktionärInnen – es schwieriger erscheint, MitarbeiterInnen, Mitgliedern oder WählerInnen das Loslassen einer bisherigen Strategie zu erklären als einfach weiterzuwurschteln.

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